2. Rennen am Nürburgring

Rennbericht von Martin:
Wieder zurück von fast einer Woche Eifel, der Nürburgring lockte uns zum 2ten Male. Doch diesmal war es etwas besonderes: 1. 3 Tage Fahrertraining im voraus, und die Renndistanz war diesmal sogar 6 Stunden!

Aber mal der Reihe nach:
Nach unserem persönlichen Erfolg vom letzten Rennen kamen Sprüche, mal sollte am Karrierehöhepunkt aufhören, usw. Dabei war ja das Rennen vom April gar nicht geplant gewesen zu fahren – denn wir haben ja das Fahrertraining erst jetzt! Am Dienstag fuhren wir, dass heisst Christian, Hans, Marco, Michael, Roland, Roger, Tim und ich zur Nordschleife. Ein Fahrertraining mit BMW M3 und Profi-Rennfahrer als Instruktoren. Das musste ja gut werden. Diese drei Tage gingen schnell vorbei und es brachte uns neue Erkenntnisse zum Rennen fahren. Wertvolle Tipps erhielten wir zum überholen und überholt werden.

Am Donnerstagabend kam dann das Rennauto zur Rennstrecke. Freitag stand dann die Testfahrten auf dem Programm. Zuerst noch die technische Wagenabnahme, ohne grosse Probleme gemeistert, die Boxe einrichten, und dann konnte Michael den Testlauf beginnen. Doch leider nur eine Runde lang! Eine Zündkerze und der Gaszug gingen kaputt, vorher kriegen wir den jetzt Ersatzteile her! Freitagabend, da hat doch nichts mehr offen. Wir fragten uns von Konkurrent zu Konkurrent durch, bis wir endlich alle Ersatzteile zusammen hatten. Nicht, dass wir keine aus der Schweiz mitgebracht hätten, aber diese natürlich nicht, dass ist ja immer so. Nochmals vielen Dank an alle, die in ihren Kisten und Lastwagen für uns Teile gesucht haben, speziell an das Lingmann Team die es auch hatten und uns gaben!

Nun zum Renntag:
Da war doch wieder jemand nervös, ja ich weiss, ich war es wieder mal – Michael ärgerte mich immer, in dem er immer wieder fragt, in welcher Reihenfolge wir fahren werden. Ich wollte eigentlich nicht wieder den letzten Turn fahren, das hiesse ja noch länger warten, als letztes Mal, aber den Start, mit so vielen anderen, die mich rammen könnten, ich wusste es echt nicht. Mein lieber Bruder nahm mir dann die Entscheidung ab, in dem er den Schluss fahren würde und ich soll den Start fahren. So, dass war nun erledigt – jetzt kommt die Qualifikation.
Ruhig fuhren wir alle unsere gewertete Pflichtrunde, Christian das erste Mal im Rennauto auf der Nordschleife. Die Zeiten waren gut und wir waren zufrieden. Wir konnten alle gelassen auf den Rennstart warten. Alle, nein, bis auf einen!
Also, es hiess für mich, Helm auf und rein ins Auto. Um 10:45 stieg ich ein, wurde angegurtet und ich konnte in die Startaufstellung fahren. Dann erfolgte die 24 Kilometer lange Einführungsrunde – absolut der Hammer, die Zuschauer standen zum Teil an der Strecke, winkten einem zu, hielten die Daumen nach oben. Ich musste mich aber voll aufs Auto konzentrieren, denn ich hatte noch kalte Reifen und neue Bremsen drauf, die zuerst eingefahren werden musste. Von innerlichen Ruhe bei mir, nicht die geringste Spur! Und dann endlich der Start um 11:30. Vollgas und los. Ab diesem Zeitpunkt wurde ich wieder ruhig und konnte mehr oder weniger gelassen die Runden fahren. Das Ziel wäre gewesen, dass ich eigentlich 7 Rennrunden fahren würde, aber ich konnte nur 6 Runden fahren, ich war fix und fertig. Zum Glück vereinbarten wir ein Zeichen, sodass die Boxenmannschaft wusste, dass ich vorzeitig zum Fahrerwechsel kam.
Roland übernahm das Fahrzeug, frisch betankt fuhr er wieder auf die Rennstrecke. Kaum war er draussen, fing es an zu regnen. Er musste nach 3 Runden wieder in die Boxen kommen, Regenreifen aufziehen, ein unplanmässiger Boxenstopp, wie bei den anderen auch. Gelassen und cool, so sah das von aussen aus, fuhr Roli seine Runden im Regen fertig. Christian übernahm das Fahrzeug wieder planmässig, der Regen hatte aufgehört und er konnte mit Slicks sein erstes Autorennen auf der Nordschleife fahren.
Mein Bruder war die Ruhe selbst – aber er wollte ja den letztes Turn fahren. Er schaute gemütlich im Ringfernsehen was die anderen so auf der Strecke machten. Gelassen wie er ist, übernahm er den BMW nach 4 ½ Stunden. Frische Reifen, voll getankt und wieder raus in den Eiflerwald. Die Boxenmannschaft und Fahrer wurden immer nervöser, hält Michael das durch ( was für eine Frage ) oder ist wirkliches alles okay mit dem Auto. Der Streckenspeaker meldete Unfall für Unfall, Ausfälle und andere Zwischenfälle. Wir waren aber immer noch dabei.
Die letzte Runde, es ist 17:25, noch einmal rum und es ist geschafft. Endlich, die schwarzweiss karierte Fahne wurde geschwenkt, Auto für Auto abgewinkt, aber wo war unser BMW – jetzt wurden Minuten zu Stunden, doch da endlich, von der Döttinger Höhe kam er an, ins Ziel grosser Jubel, unser 2tes Rennen war geschafft und wir waren wieder klassiert.
Ein grossen Dank gebührt wieder der Boxenmannschaft, die alles wieder toll hingekriegt hat und die Boxenstopps in einer Ruhe erledigt hat.
Roland und ich holten Michael am Parc fermé ab, als das Telefon klingelte: Chantal gratulierte uns als erstes zur Zielankunft, sie hatte alles live im Internet in der Schweiz mitverfolgt!

Und jetzt das Resultat: wir haben Startnummer 170 und sind in der Klasse SP 6
Gestartet: 187 Fahrzeuge
Gesamtrang: 98 ( juhui Top 100 erreicht )
Klassenrang: 3 ( leider fuhren nicht mehr Fahrzeuge mit bei uns, die anderen 2 haben ihre Fahrzeuge bereits am Freitag verloren )
Schnellste Teamrunde: Christian in Runde 20, Zeit 10.04.909
Einen speziellen Dank an unsere drei Schweizer Fans Hans, Marco und Tim, die uns an der Strecke unterstützten und sogar zu Fuss zum Streckenabschnitt Karussell gingen.

Wir danken Euch allen , dass Ihr uns die Daumen gedrückt habt und freuen uns schon auf das nächste Rennen, dass nächste 4 Stunden Rennen in 2 Wochen !
Infos könnt ihr unter www.vln.de nachschauen, dort sind Fotos der Veranstaltung, Ranglisten ( Startnummer 170, Klasse SP 6 ) und andere Informationen ersichtlich.
Unsere Homepage www.hofor-racing.ch wird am Dienstag aktuell mit weiteren Infos gefüllt I

Ich bedanke mich bei allen, die mitgeholfen haben, dass wir das erreichen konnten, den Fahrern, die Boxencrew und den vielen gedrückten Daumen.