3. Rennen am Nürburgring

Rennbericht von Martin:
Hier kommt wieder der aktuelle Rennbericht von unserem dritten Langstrecken Rennen aus der Eifel vom Nürburgring. Die Distanz war diesmal „nur“ 4 Stunden, aber die hatten es in sich.
Die Fahrzeugabnahme lief reibungslos, alles ist Regelkonform und wir können losfahren, ja könnten losfahren. Die Anfahrt am Freitag von der Schweiz war mühsam, Unfälle, Staus und viel zu viele Autos, die uns im Wege standen. Abends um acht waren wir endlich am Ring, konnten dann noch schnell Abendessen und die Taktik besprechen. Für Nervosität war keine Zeit mehr da ( zum Glück ).
Samstagmorgen mussten wir alle in die Fahrersprechung und dann endlich los auf die Strecke. Ich fuhr die erste Runde, musste praktisch mal erkunden, was draussen los ist, Chantal konnte dann schon ein wenig mehr Gas geben, bevor dann Christian und Michael die Qualifikationszeiten fuhren.
Planmässig bereitete ich mich auf den Startturn vor. Start war um 12:00, d.h. ins Auto in die Startaufstellung fahren ca. 11:00. Ich stieg ein und wartete, und wartete, und dann…. Endlich losfahren, Nein – der Computer der Rennleitung war kaputt, weitere Infos später – was heisst das nun, Aussteigen und warten und dieses bedeutete für mich, jetzt kann ich nervös werden. Der ganze Morgen war ich ruhig und entspannt, und jetzt, wo es nicht losgeht, wird ich nervös – das soll mal einer begreifen.
Dann kam endlich die Mitteilung der Rennleitung, dass es noch nichts Neues gibt! Also, weiter warten und plötzlich tönte es aus dem Lautsprecher, sofort in die Startaufstellung fahren. Die 45 Minuten Wartezeit war endlich vorbei. Was das für ein Chaos war, wenn 210 Fahrzeuge sofort in die Startaufstellung fahren müssen. Irgendwie schafften es alle, aber ob wirklich alle am richtigen Ort standen. Ich stand plötzlich da, wo ich nie starten will, mit im grossen Feld. Dann ging es los, die Aufwärmrunde. Ich war es ja vom letzten Male gewohnt, entspannt die Fans zu geniessen, aber in der Mitte des Feldes. Kreuz und quer wurde gefahren, die Reifen und Bremsen aufwärmen, aber wie die fuhren, konnte man meinen, dass Rennen hätte schon angefangen. Dann kam endlich der Start, zwei kollidierten vor mir, bevor sie über die Startlinie fuhren, von hinten her wurde gestresst, aber ich hielt mich an meine Taktik – ich habe die wenigen, die hinter mir waren vorbei gelassen, damit ich Ruhe die erste Runde fahren konnte. Es gab bereits mehrere Ausfälle, und diese Gegner musste ich ja nicht mehr überholen. Ich schnappte mir nun einen nach dem anderen und plötzlich wurden meine Rundenzeiten immer schneller. Gegenüber letzten Male verbesserte ich mich über 30 Sekunden – ich war happy. Leider waren die sechs geplanten Runden schnell vorbei und ich bereite mich für die Fahrzeugübergabe vor. Nur noch die letzte Kurve und dann in die Boxe. Plötzlich hatte ich keinen Gang mehr drin, ich blieb mitten auf der Strecke stehen! Das ist ein Gefühl. Ueberall die Warnflaggen draussen um die anderen zu warnen, ich im Auto am schwitzen, was machen. Ich rührte im Getriebe, es kam kein Gang mehr rein, dann endlich geschafft, ich hab was gefunden, rums, Auto abgewürgt ( die erste Fahrstunde lässt grüssen ) – endlich, nach langen anderthalb Minuten ging es vorwärts, die letzen 500 Meter gefahren und das Auto an Chantal weitergegeben. Ich war geschafft, aber glücklich, dass Auto lief wieder und ich habe ein super Rundenzeit gefahren. Jetzt hatte ich richtig Hunger und habe mir eine Currywurst vom Grillstand gegönnt, die hat geschmeckt!
Chantal fuhr ihre drei Runden und wechselte dann mit Christian. Durch die vielen Unfälle unterwegs konnte er nicht ganz so schnell fahren, aber auch er kratzte knapp an der 10 Minuten Marke. Schaffen wir es diesmal, einmal schneller als die 10 Minuten zu fahren. Michael übernahm das Steuer und dann ging die Post ab. Er wurde schneller und schneller, aber auch er war über der 10 Minuten Marke. Auf der Zwischenrangliste wurden wir plötzlich auf Rang 3 geführt, was war denn da los? Dann kam er schon (!) wieder vorbei, viel zu früh, ja das heisst ja, genau, Michael fuhr das erste Mal unter 10 Minuten, genau 9 Minuten 51 Sekunden, Mega! Wir freuten uns wie kleine Kinder, doch dann ging es weiter, plötzlich waren wir auf Rang 2 in der Klasse. Michael kam schon wieder vorbei, wieder eine 9.55. Jetzt wurde ich ganz kribbelig, Bruder mach kein Mist – bring das Auto heil nach Hause. Dann endlich, Zieldurchfahrt – können wir jubeln. Nein, kurz bevor die 4 Stunden-Sieger ab gewunken wurde, huschte Michael nochmals über die Linie und durfte nochmals die 24 Kilometer fahren. Dann endlich, Schluss vorbei, er fuhr über die Ziellinie. Wir konnten jubeln und liefen zum Parc fermé, um Michael abzuholen und ihm zu den schnellen Runden zu gratulieren.
Das Auto hatte zum Glück alles überstanden, aber das Getreibe hatte jetzt endgültig den Geist aufgegeben und muss bis zum nächsten Rennen ersetzt werden. Aber das konnte uns die grosse Freude nicht verderben.

Und jetzt das Resultat: wir haben Startnummer 170 und sind in der Klasse SP 6
Gestartet: 209 Fahrzeuge
Gesamtrang: 105
Klassenrang: 2 ( 6 gestartet, 4 im Ziel )
Schnellste Teamrunde: Michael in Runde 20, Zeit 9.51.968 Durchschnittsgeschwindigkeit 148.198

Jetzt hiess es aber wieder warten, wir durften an die grosse Siegerehrung im Ringboulevard. Es gab wieder einen grossen Pokal für alle und selbstverständlich auch Currywürste.

Wir danken Euch wieder, dass Ihr uns die Daumen gedrückt habt und freuen uns schon auf das nächste Rennen am 11. Juni, dass auch wieder über 4 Stunden Rennen geht !
Infos könnt ihr unter www.vln.de nachschauen, dort sind Fotos der Veranstaltung, Ranglisten ( Startnummer 170, Klasse SP 6 ) und andere Informationen ersichtlich.