5. Rennen am Nürburgring
Rennbericht von Martin:
Hallo zusammen
Hier kommt wieder der aktuelle Rennbericht von unserem fünften Langstrecken Rennen aus der Eifel vom Nürburgring. Die Distanz war wieder 4 Stunden. Doch diesmal konnten wir nicht mit vier Fahrer starten ( Roli und Christian sind in den Ferien ), sondern es war ein reines Familienauto mit Chantal, Michael und mir.
Die Fahrzeugabnahme lief wieder reibungslos, ausser das die Befestigung des Feuerlöschers neu gemacht werden musste. Das war eine kleine Sache, dann war alles Regelkonform und wir können losfahren.
Samstagmorgen mussten wir alle in die Fahrersprechung und dann endlich los auf die Strecke. Aber es war ja noch nass auf der Strecke. Der Wetterbericht hatte uns aber was anderes gesagt, was sollen wir davon halten. Michael eröffnete das Training und wurde so sprichwörtlich ins kalte Wasser geworfen. Mit kalt meine ich wirklich kalt: am 30. Juli hatten wir eine Temperatur von 9 Grad ! Chantal fuhr die zweite Runde und ich durfte als letzter ran. Wir konnten es geruhsam nehmen ( was das auch immer heisst im Motorsport ), da diesmal wieder nicht so viele Teilnehmer gemeldet waren und wir sicher am Rennen teilnehmen dürfen.
Aufgrund das ich im letzten Rennen so wenig gefahren bin, durfte ich das Rennen eröffnen. Es tröpfelte immer noch und unser Problem war, Regen- oder Trockenreifen ? Ich entschied mich 5 Minuten vor dem Start für die Trockenreifen. War das wirklich die richtige Entscheidung, der Himmel war immer noch recht dunkel mit den Wolken behangen. Aber die Entscheidung steht.In der Startaufstellung war ich wieder mal so nervös, dass ich doch tatsächlich wieder ausstieg und noch schnell auf ein Oertchen musste, obwohl ich ja bereits an diesem Morgen mindestens 20 mal dort war. Wieder schnell ins Auto und es ging bereits los. Die Strecke war an gewissen Stellen noch nass und feucht, dass muss man sich merken, denn wenn es nach dem Start schnell wird, dann sind dies die Stellen, an denen man ausrutschen kann.
Ich musste mir meine Kräfte einteilen, weil wir ja nur mit drei Fahrern unterwegs sind, haben wir heute eine längere Fahrzeit. Für mich bedeutete dies, Einführungsrunde und sieben Rennrunden. Das ist eine lange Zeit. In die Startaufstellung fuhr ich ja schon um 11 Uhr 15 los und mit meinen Runden wäre ich ca. 13 Uhr 20 fertig. Mal schauen, ob ich das durchhalte.
Ich hatte bereits schnell meinen Rhythmus gefunden und fuhr am Schluss des grossen Feldes, meine Taktik war diesmal: sollen doch die anderen ausrutschen, das Ziel war wie immer, das Auto heile an die Fahrerablösung zu bringen. Unterwegs sah ich diverse Ausfälle, dass waren halt die, die ein wenig schnell unterwegs waren und auf den nassen Abschnitten nichts mehr retten konnten. Runde für Runde wurden die Strassenverhältnisse besser, die Strasse trockener und ich konnte den Rhythmus erhöhen. Meine Rundenzeit wurde schlagartig um über 30 Sekunden besser und ich überholte, was sich mir in den Weg stellte. Die Taktik mit den Trockenreifen ging auf und ich musste keine Reifen wechseln, sondern ich konnte meinen Turn durchfahren. Jedoch merkte ich nach der sechsten Runde, dass langsam die Konzentration nachliess und ich froh war, dass nun der Wechsel anstand. Ich zeigte der Box an, dass ich die nächste Runde in die Box wechseln komme und hoffte, dass alles parat war. Ich fuhr dann noch mal richtig schnell um den Ring und war froh, dass ich nun fertig war. Ich gab das Steuer nun an Chantal, erklärte ihr noch die heiklen Stellen und los ging es für sie. Total erschöpft wurde ich von der Familie empfangen, die diesmal geschlossen auf dem Rennplatz erschienen waren. Zuerst brauchte ich was flüssiges und dann musste ich berichten. Die Kinder waren froh, dass Papi wieder gesund zurück war. Michael teilte mir freudig mit, dass ich in unserer Klasse auf dem zweiten Platz nach vorne gefahren sei. Das lockte mir doch ein grosses Grinsen hervor, waren doch diesmal neben der Familie noch Freunde und Sponsoren mitgekommen. Was will man mehr, da war ich doch ein wenig stolz auf mich.
Plötzlich kam Hektik auf: Rote Flagge, Rennabbruch! Als erstes denkt man, wo ist unser Auto – sofort telefonieren und die neue Situation mitteilen. Chantal war immer noch am fahren, wusste aber schon über die Streckenposten, dass das Rennen unterbrochen wurde. Sie kam zurück und erzählte uns, dass sie an einem Unfall vorbeifuhr, der viel Schrott auf die Strecke geschmissen hätte, sodass es eine längere Zeit bräuchte, zum saubermachen. Deshalb habe sich die Rennleitung entschieden, das Rennen für kurze Zeit zu unterbrechen.
Für Chantal war es jetzt schwierig, die Konzentration zu erhalten, aber zum Glück ging es schnell wieder los. Dieses Schnell ist ein dehnbarer Begriff, den bis wieder alle in der Startaufstellung auf dem richtigen Platz standen, dauert es ein wenig. Aber dann ging es endlich wieder los. Eine Einführungsrunde wieder, und dann im Renntempo weiter. Chantal fuhr cool, sie steigerte sich von Runde zur Runde, am Schluss fuhr sie eine schnelle Rennrunde nach der anderen und kratzte ganz knapp an der 10 Minuten Grenze. Da fehlten doch knapp 3 Sekunden, und dass in der Inlap, dass war eine sehr schnelle Runde.
Nun war Michael dran, Reifenwechsel, Benzin tanken und ab geht’s. Michael sollte routiniert das Auto ins Ziel bringen, wir waren auf dem zweiten Klassenplatz, das gäbe viele Punkte und eine weitere Klassierung.
Wieder Hektik, grosse Aufregung, wieder „Rote Flagge“, Rennabbruch ! Wo war Michael, wieder ran ans Telefon, um zu wissen ist alles okay. Zum Glück war auch ihm nichts passiert, er fuhr an einem weiteren Megaunfall vorbei, sechs Fahrzeuge waren darin verwickelt. Zum Glück ist auch hier,, ausser Blechschaden“, nichts weiteres passiert.
Die Rennleitung entschied, da bereits über die nötige Distanz gefahren wurde, das Rennen voll zu werten und nicht mehr neu zustarten.
Und jetzt das Resultat: wir haben Startnummer 170 und sind in der Klasse SP 6
Gestartet: 159 Fahrzeuge
Gesamtrang: 98
Klassenrang: 2
Schnellste Teamrunde: Martin in Runde 5, Zeit 10.24.615 Durchschnittsgeschwindigkeit 140.452
Schnellste Teamrunde effektiv: Chantal in Runde 14, Zeit 10.03.000 diese Runde wurde aufgrund des Rennabbruchs leider nicht gewertet
Aufgrund der bisherigen Resultate verbesserte sich Michael und ich in der Fahrerjahreswertung auf den 116. Rang von bisher 903 Teilnehmern ( und das mit einem Rennen weniger ! ). Chantal ist mit nur drei gefahrenen Rennen bereits auf Platz 170 – wie unsere Startnummer !
Diesmal haben wir uns entschieden, nicht am Samstagabend nach Hause zu fahren. Wir hatten viele Gäste und Familie dabei und so schlossen wir den gelungen Samstag mit einem grossen Essen im Steakhouse im Eifeldorf ab. Das auch ein paar Bierchen getrunken wurden, war doch selbstverständlich.
Wir danken Euch wieder, dass Ihr uns so fest die Daumen gedrückt habt und freuen uns schon auf das nächste Rennen am 27. August, dass dann auch wieder über die 6 Stunden Distanz geht! Wenn alles klappt, werden wir dann mit zwei Rennfahrzeugen unterwegs sein. Weitere Infos demnächst auf unserer Homepage.
Infos könnt ihr unter www.vln.de nachschauen, dort sind Fotos der Veranstaltung, Ranglisten ( Startnummer 170, Klasse SP 6 ) und andere Informationen ersichtlich.
Unsere Homepage www.hofor-racing.ch wird am Mittwoch aktuell mit weiteren Infos gefüllt.
Ich bedanke mich bei allen, die mitgeholfen haben, dass wir das erreichen konnten, den Fahrern, die Boxencrew und den vielen gedrückten Daumen.
Bis bald und wie immer, liebe Dienstagsgrüsse