9. Rennen am Nürburgring
Rennbericht von Martin:
Das letzte Rennen zum Saisonabschluss
Wie immer fuhren wir ( Chantal, Michael, Roli und ich ) am Freitag Richtung Eifel. Das Wetter war schön, nicht zu kühl, aber auch nicht richtig warm. Ideale Rennbedingungen – das war optimal für uns.
Die Fahrt war wie immer lang und wir freuten uns alle auf die obligate Currywurst an der Box 77. Wie schon mal erwähnt – das ist ein muss für jedermann!
Die Widberg Crew hatte bereits alles vorbereitet und so konnten wir schon früh Richtung Wiesem-scheid zum Abendessen fahren. Auch dort gab es wieder das obligate Rinderfilet, Kräuterbutter, Spagetti und Bier! Endlich erhielt ich meinen Bierpokal mit dem Titel „Zapfmeister“ !
Die Fahrereinteilung war wie immer schwierig zum machen: wer fährt wann? Geplant war die Reihenfolge Martin, Chantal, Roli und am Schluss Michael. Training wie auch das Rennen sollte so gefahren werden. Wir gingen zur Fahrerbesprechung und alles ging seinen gewohnten Lauf. Selbst ein paar Regentröpfchen machte mich nicht mehr nervös, oder doch?
Ich stieg ins Auto und fuhr meine Trainingsrunde. Auf der Strecke war schon was richtig los. Die Einfahrt war bereits nach 5 Minuten Training nach einen Crash verstopft. Auf der Strecke selber gab es bereits einigen Schrott. Ich fuhr konzentriert die Runde zu Ende und schickte dann Chantal auf die Strecke. Roli legte dann bei der dritte Runde die Bestzeit hin. Michael schaffte es leider nicht ganz, aber er hatte ja noch das Rennen vor sich.
Wir waren diesmal sehr gut aufgestellt und wir konnten im Mittelfeld starten, dass hiesse ja, ich müsse mit den anderen im Startgewühl kämpfen. Jetzt wurde ich langsam doch nervös und versuchte, die Reihenfolge zu ändern. Doch Roland hatte mir keine Chance gelassen, dass Fahrerprotokoll war bereits unterschrieben und konnte nicht mehr geändert werden. Es gab kein zurück mehr für mich.
Die Sonne zeigte sich noch nicht, aber trotz Bewölkung war es warm und trocken. Ich fuhr in die Einführungsrunde und wurde nervöser. Die Startrunde fahren, mitten drin, auf was habe ich mich den da eingelassen. Bis jetzt war ich ja nur Material schonend gefahren, keine Curbs genommen, niedrigtourig geschaltet, richtig Oekodrive mässig. Diesmal wollte ich auch mal richtig Gas geben. Aber wie sollte das denn nun gehen, wenn ich um mich herum viele Gegner habe.
Und dann ging es endlich los. Jetzt hatte ich keine Zeit mehr, um nervös zu sein. Reifen aufwärmen, Bremsen heizen, aufpassen, dass man nicht gerammt wird. Dann kam die Stelle, wo Christian den Platten beim letzten Mal eingefahren hat. Hoffentlich passiert mir das nicht. Wir fuhren langsam Richtung Start und dann war die Ampel grün. Ich hängte mich an den Vordermann dran, schaute wo der Nachbar fährt. Rein in die erste Kurve, alles ging gut, keine Berührung. Wir waren nun alle gut eingefädelt und dann bogen wir Richtung Nordschleife ein. Ich war immer noch im Mittelfeld platziert und jagte hinter einem anderen BMW hinterher. Aber ich war auch der gejagte. Mehrere aufgeblendete Scheinwerfer waren im Rückspiegel zu sehen. Von denen wollte ich aber keine vorbeilassen, dass hiess also, Vollgas und durch.
Ich gab nun Richtig Gas und fuhr aber trotzdem sicher. Die Ideallinie wurde genau eingehalten. Die vielen Fahrertrainings haben sich gelohnt. Auch die vielen Stunden im Simulator haben geholfen. Der Sprung an der Quiddelbacher Höhe wurde richtig ausgeführt, Vollgas Richtung Schwedenkreuz, wieder ein Sprung. Runter in die Fuchsröhre. Vollgas durch die Kompression. Wehrseifen, Breitscheid und Bergwerk richtig getroffen. Das war richtig schnell. Es war niemand mehr im Rückspiegel zu sehen – ja, ich war tatsächlich schneller als die anderen gefahren. Jetzt das Kesselchen rauf Richtung Mutkurve. Habe ich den Mut ? Ja, ohne zu bremsen, nur den Gasfuss leicht angehoben. Das war cool, heute war ich gut drauf und es fiel mir leicht, jetzt diesen schnellen Rhythmus zu halten. Die erste Runde war vorbei und ich schaute auf den Zeitmonitor. Wow, so schnell war ich ja noch nie. Eine 10.08 in der Startrunde. Cool.
Jetzt war ich richtig motiviert. Bei der zweiten Runde blieb ich an gewissen Stellen länger auf dem Gas und bremste überall noch ein wenig später. Auch fuhr ich das Auto hochtouriger und siehe da, die Runde war schon fertig. Das erste Mal unter 10 Minuten, eine 9 Minuten 57 Sekunden. Jetzt war ich ein richtig Grosser, so füllte ich mich. Mein breites Grinsen im Helm musste jeder auf der Tribüne gesehen haben. Auch die nächsten Runden flog ich über den Ring und schaffte es nochmals, unter den 10 Minuten Marke zu bleiben. Jetzt darf ich endlich das Geburtstagsgeschenk von Roland anziehen: ein T-Shirt mit der Aufschrift: „Nordschleife under 10 Minutes Club“
Nach 5 Runden übernahm Chantal das Steuer. Sie schaffte doch tatsächlich, 3 Runden hintereinander mit einer Differenz von weniger als einer Sekunde zu fahren. So konstante schnelle Rundenzeiten sind super. Sie fuhr ihre 5 Runden schnell und cool zu Ende. Beim Boxenstopp gab es Benzin und neue Reifen. Roli ging auf die Strecke. Die erste Runde war noch über 10 Minuten. Jetzt habe ich doch gehofft, mal die schnellste Runde zu fahren, doch leider fuhr Roli ein wenig schneller als ich. Zum Glück fürs Rennen, zum Leidwesen von mir. Nun ja, that’s racing. Den Schlussturn fuhr dann Michael. Er fuhr sehr schnelle Zeiten und er rettete damit die Familienehre und holte sich dann verdient die schnellste Teamrunde.
Beim ganzen Zeitenjagen hatten wir doch total vergessen zu schauen, wo wir in der Rangliste standen. Mit ein wenig Glück wurden wir doch tatsächlich im 3. Rang klassiert – das gibt wieder richtig viel Punkte in der Meisterschaft.
Und jetzt die Resultate:
Gestartet: 157 Fahrzeuge
Fahrzeug 176:
Gesamtrang: 74
Klassenrang: 3
Schnellste Teamrunde: Michael in Runde 20 9:50.369
Durchschnittsgeschwindigkeit 148.599
Trockenreifen
In der Gesamtwertung sind wir auf dem 109. Rang von 1108 Fahrern. Das heisst, wir sind in den ersten 10 %. Das hätten wir uns nie träumen lassen.
Michael: 109. Rang (9 Starts)
Martin: 109. Rang (9 Starts)
Chantal: 138. Rang (6 Starts)
Roli: 213. Rang (7 Starts)
Christian: 454. Rang (6 Starts)
Bildmaterial
Martin beim Wehrseifen 1. Runde
Einen Saison Rückblick werde ich in den nächsten Tagen Euch schicken. Aber jetzt schon mal vielen Dank für die vielen gedrückten Daumen während der Saison 2011.
Ich wünsche euch allen eine schöne Woche
liebe Grüsse aus dem nebeligen Widen
Martin